Published On: 25. August 2023Categories: Soziale Arbeit

Die Themen Flucht und Migration sind nicht neu. Armut, Krieg, Gewalt und Verfolgung sind nur einige Gründe warum immer mehr Menschen belastende und gefährliche Fluchtwege auf sich nehmen. Die Hoffnung auf ein besseres Leben und berufliche Perspektiven für sich und die Kinder bringt viele Eltern zur Entscheidung, das Heimatland zu verlassen, um Schutz zu suchen. Die gefährlichen Fluchtwege sind unterschiedlich, abhängig vom Herkunftsland und ob die Grenzen offen sind oder nicht. Teils müssen lange Strecken zu Fuß zurückgelegt oder mit überfüllten Booten das Mittelmeer überquert werden (Imm-Bazlen & Schmieg, 2017, S. 10–11).

Die UNHCR berichtet Ende 2022 von 108,4 Millionen Vertriebenen weltweit, darunter waren schätzungsweise über 40% Kinder unter 18 Jahren.

Auch in Deutschland stellen immer mehr Minderjährige, die teils mit ihren Familien oder auch unbegleitet einreisen einen Antrag auf Asyl. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, waren dies im Jahr 2023 bis im Juni über 30% aller gestellter Asylanträge.

Abbildung 1: Asylbewerber in Deutschland nach Altersgruppen 2023 (bis Juni) (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. In Statista)

Bei vielen geflüchteten Familien hinterlassen die Belastungen aus der Heimat, Angst, Gewalterfahrungen und die Ungewissheit, Spuren. Jedoch stellen auch das Ankommen und die Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen nicht optimale Bedingungen für die Lebensqualität von Kindern und Familien dar. Die meist abgelegenen Unterkünfte, nur selten eine Anbindung an kulturelle, sportliche Aktivitäten und Bildungseinrichtungen, sowie sprachliche Barrieren und wenig Kontakte erschweren das Ankommen (de Boer, 2021, S. 18–19).

Sowohl die Kinder als auch die Eltern sind häufig in der neuen Umgebung und den ungewohnten, teils beängstigenden Situationen unsicher und  überfordert. Hier gibt die Familie für die geflüchteten Kinder Sicherheit.

Neben dem Asylrecht, mit dem Asylgesetz und dem Aufenthaltsgesetz gelten für geflüchtete Kinder und Jugendliche natürlich ebenfalls die Bestimmungen der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII), welche für die Unterstützung und Förderung der Kinder und Familien gedacht ist (Kokott-Weidenfeld & Merk, 2019, S. 72–73). Über diese Unterstützungsmöglichkeiten und den Anspruch darauf, werden die Familien jedoch leider nur selten informiert, solange sie noch in den Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind (Thümmler, 2020, S. 49).

Dies ist für den Neuanfang in Deutschland nur eine der erschwerenden Hürden, neben den enormen Belastungen und Gefahren, die die Familien auf sich nehmen und sorgt für Verunsicherungen.

Bildquelle: Bild von jcomp auf Freepik

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