Published On: 9. Juni 2024Categories: Aktuelles, Soziale Arbeit

In Social-Media, wo jeder Moment für die Ewigkeit festgehalten und mit einem Klick geteilt werden kann, haben digitale Filter eine neue Bedeutung erlangt. Ursprünglich dazu gedacht, unsere Fotos künstlerisch zu bereichern, spielen sie mittlerweile eine entscheidende Rolle in der Art und Weise, wie wir uns selbst und andere sehen. Die nahezu magische Fähigkeit dieser Tools, Makel zu verbergen und Attraktivität zu steigern, wirkt verführerisch. Doch welche tiefgreifenden Auswirkungen hat diese digitale Verschönerung auf unsere Selbstwahrnehmung, Selbstliebe und sogar auf Selbsthass?

Die zwei Seiten digitaler Filter

Digitale Filter können einerseits ein Spielplatz der Kreativität und Selbstexpression sein. Sie ermöglichen es uns, verschiedene Identitäten zu erkunden oder bestimmte Aspekte unserer Persönlichkeit hervorzuheben. In diesem Licht betrachtet, können sie ein Werkzeug zur Steigerung des Selbstvertrauens sein.

Andererseits können diese Filter auch unrealistische Standards von Schönheit und Perfektion festigen. Durch das ständige Ansehen von „perfekten“ Bildern auf sozialen Medien können wir beginnen, unsere unretuschierte Realität kritisch zu betrachten. Der ständige Vergleich mit diesen idealisierten Bildern kann Selbstzweifel und Unzufriedenheit fördern. Wenn die Filter abfallen, stehen wir plötzlich mit einem verzerrten Bild von uns selbst da, das schwer mit der Realität in Einklang zu bringen ist.

Selbstliebe in einer gefilterten Welt

Selbstliebe in einer Welt, die ständig durch Filter betrachtet wird, erfordert bewusstes Handeln. Es geht darum, die Authentizität zu umarmen und sich daran zu erinnern, dass wahre Schönheit in der Unvollkommenheit liegt. Indem wir uns und andere ohne die ständige „Verbesserung“ durch Filter akzeptieren, können wir ein gesünderes Selbstbild fördern und echte Selbstliebe praktizieren.

Der Sprung von Selbsthass zu Selbstakzeptanz

Selbsthass, oft verstärkt durch die ständige Bombardierung von „perfekten“ Bildern, kann tiefe psychologische Narben hinterlassen. Der Schlüssel zum Umgang mit dieser Herausforderung ist die Selbstakzeptanz. Wir müssen lernen, uns selbst in unserem natürlichen Zustand zu akzeptieren und zu lieben. Das bedeutet auch, zu erkennen, dass digitale Filter nur Werkzeuge sind, die nicht unsere wahre Essenz definieren oder ersetzen können.

Zwei Seiten

Digitale Filter sind nicht per se schlecht oder schädlich. Sie werden jedoch problematisch, wenn sie unsere Wahrnehmung von Realität und Schönheit dauerhaft verzerren. Der Weg zu einer gesunden Selbstwahrnehmung und echter Selbstliebe liegt im Finden eines Gleichgewichts: Kreative Möglichkeiten nutzen, ohne die Wertschätzung für das Natürliche und Echte zu verlieren. Lassen

Gerade in der Sozialarbeit finden sich häufig weitreichende Folgen solcher Filter. Sozialarbeitende sollten diese Filter und die möglichen Folgen bewusst thematisieren.

Fotoquelle: Dall-E

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