Published On: 18. August 2024Categories: Aktuelles, Soziale Arbeit

Definition, Abgrenzungen und Beispiele

Definition von toxischen Menschen

Der Begriff „toxische Menschen“ beschreibt Personen, die durch ihr Verhalten und ihre Art der Kommunikation anderen Menschen emotionalen, psychischen oder sozialen Schaden zufügen. Diese Menschen zeichnen sich durch ein Muster negativer Verhaltensweisen aus, die bewusst oder unbewusst darauf abzielen, andere zu manipulieren, zu kontrollieren, zu erniedrigen oder auszunutzen. Das Wort „toxisch“ leitet sich vom griechischen „toxikon“ ab, was „Gift“ bedeutet – eine treffende Metapher für die zerstörerische Wirkung, die solche Menschen auf ihr Umfeld haben können​.

Abgrenzungen

Nicht jeder Mensch, der sich einmal unfreundlich oder rücksichtslos verhält, ist gleich „toxisch“. Es ist wichtig, zwischen einmaligen Fehltritten und systematischem, schädigendem Verhalten zu unterscheiden. Ein toxischer Mensch zeigt typischerweise ein dauerhaftes Muster von destruktivem Verhalten, das sich in verschiedenen Kontexten und gegenüber unterschiedlichen Personen wiederholt. Wie im Buch „Gesunder Umgang mit toxischen Menschen für Dummies“ erklärt, ist es entscheidend, solche Verhaltensmuster frühzeitig zu erkennen und sich entsprechend zu schützen​.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Abgrenzung von psychischen Erkrankungen. Während manche toxische Verhaltensweisen mit bestimmten Persönlichkeitsstörungen, wie etwa Narzissmus oder Borderline, assoziiert werden können, sind nicht alle toxischen Menschen psychisch krank. Ebenso ist nicht jede Person mit einer psychischen Erkrankung automatisch toxisch​.

Typische Merkmale toxischer Menschen

Toxische Menschen zeigen oft eine oder mehrere der folgenden Verhaltensweisen:

  1. Manipulation: Sie versuchen, andere durch subtile oder offensichtliche Taktiken zu beeinflussen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, oft auf Kosten der Betroffenen.
  2. Kritik und Herabsetzung: Toxische Personen neigen dazu, andere ständig zu kritisieren oder herabzusetzen, um ihre eigene Unsicherheit zu kaschieren oder sich überlegen zu fühlen.
  3. Mangel an Empathie: Sie zeigen wenig bis keine Empathie für die Gefühle und Bedürfnisse anderer und setzen ihre eigenen Interessen rücksichtslos durch.
  4. Opferrolle: Sie inszenieren sich selbst als Opfer, um Schuldgefühle zu erzeugen und die Verantwortung für ihr eigenes Verhalten abzuwälzen.
  5. Unberechenbarkeit: Toxische Menschen handeln oft impulsiv und unvorhersehbar, was ihr Umfeld verunsichert und destabilisiert​.

Beispiele in der Sozialen Arbeit

In der Sozialen Arbeit begegnen Fachkräfte regelmäßig Personen mit toxischen Verhaltensmustern. Diese können sich beispielsweise in Klienten manifestieren, die wiederholt manipulative Taktiken anwenden, um mehr Unterstützung zu erhalten, oder in Kollegen, die durch destruktives Verhalten das Arbeitsklima belasten. Ein typisches Beispiel ist ein Klient, der durch ständige Drohungen oder emotionale Erpressung versucht, besondere Behandlungen zu erzwingen​.

Ein weiteres Beispiel sind toxische Teamdynamiken, in denen ein Mitarbeiter andere kontinuierlich herabsetzt oder sabotiert, um sich selbst in eine bessere Position zu bringen. Solche Verhaltensweisen können die Zusammenarbeit erheblich beeinträchtigen und führen oft zu erhöhtem Stress und Burnout bei den betroffenen Sozialarbeitenden​.

Professioneller Umgang für Sozialarbeitende

Für Sozialarbeitende ist es von entscheidender Bedeutung, professionelle Distanz zu wahren und klare Grenzen zu setzen. Prof. Dr. Daniela Voigt betont in ihrem Buch die Wichtigkeit, toxische Verhaltensmuster frühzeitig zu erkennen und darauf vorbereitet zu sein. Sozialarbeitende sollten effektive Kommunikationstechniken anwenden, um manipulative Taktiken zu durchschauen und sich nicht in destruktive Dynamiken hineinziehen zu lassen.

Zudem ist es ratsam, Supervision und kollegiale Beratung zu nutzen, um toxische Einflüsse zu reflektieren und die eigene emotionale Gesundheit zu schützen. Durch gezielte Selbstfürsorge und den Aufbau eines unterstützenden Netzwerks können Sozialarbeitende ihre Resilienz stärken und sich vor den negativen Auswirkungen toxischer Menschen schützen​.

Fazit

Toxische Menschen können in verschiedenen Lebensbereichen auftreten und erheblichen emotionalen Schaden anrichten. Durch das Erkennen ihrer Verhaltensmuster und das Erlernen von Abgrenzungsstrategien kann man sich vor ihren negativen Einflüssen schützen und seine eigene emotionale Gesundheit bewahren. Für Sozialarbeitende ist es besonders wichtig, professionelle Distanz zu wahren und sich durch Supervision und kollegiale Unterstützung vor den negativen Auswirkungen zu schützen.

Quellen:

Daniela Voigt

Bildquelle Dale

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